Vorzeitig packte ich die Sachen und beschloss, von Kep, Golf von Thailand, wieder nach Phnom Penh zurückzukehren. Dauerregen im Regenwald, das war selbst mir zu viel. Die Handtücher im Bad, mit denen ich mich morgens nach dem Duschen abgetrocknet hatte, waren abends noch nass. Das Bett - eigentlich ein kuschliger Rückzugsort, war völlig klamm - man könnte eigentlich auch feucht sagen - und nachts, da kamen die Ratten zu Besuch, denen war es draußen nämlich auch zu glitschig. Eine ganze Familie quickte und fiepte im Bambusgestänge des eigentlich geschmackvoll eingerichteten Dschungelbungalows.
Auf nach Phnom Penh!
Schnell "textete" ich meine neuen Bekannten zusammen, denn ich wollte Geburtstag feiern. (Im Englischen "sms-t" man nicht, sondern man "text" sich an. Ich mietete ein Schiff mit dem Namen Paris und lud zu einer abendlichen Schiffsfahrt auf dem Mekong ein.
Zeitnah setzte dann auch in der Hauptstadt der tropische Regen ein und noch um 17.00 h war ich dabei, allen wieder abzusagen, bis mir Long, ein kambodschanischer Bekannter sagte: "Why? Everybody will come. Don't worry!" Gesagt, getan. Ich stand unter meinem neuen Regenschirm an der Uferpromenade und pünktlich um 18.00 h kamen 8 Regenmäntel auf mich zugelaufen, darin meine Bekannten. Regenmäntel sind übrigens recht bunte Textilien hier. Lila, grün und gelb. Gemeinsam rutschten wir die 10 Meter hohe Uferböschung hinunter, denn der Lehmhang hatte sich schon längst in eine glibbrige Halde verwandelt. Zielsicher landeten wir vor dem Schiff und stachen in See. Auch wenn Phnom Penh alles andere als eine festlich illuminierte Nachtcity ist - es hatte Stil. Warm strichen die Regenschwaden über uns hinweg. Wir ließen uns nicht stören. Das Schöne ist, wenn man eh nass ist, kann man nicht weiter nass werden. 4 Kambodschaner und 5 Deutsche, die man zu späterer Stunde Volkslieder singen hören konnte. Rah, meine Khmerlehrerin hatte nämlich den Wunsch geäußert, Musik zu hören, doch die Musikanlage war wegen des Regens aus. So haben wir uns selber besungen. Mir hat der Kanon "Theo, spann den Wagen an. Sieh der Wind treibt Regen übers Land. Hol die goldenen Gaben" aus ganz aktuellem Anlass am besten Gefallen. Ach und interessant fand ich, dass wir alle offensichtlich aus dem Land der ersten Strophe kommen. Das ging den Khmer nämlich wie uns Deutschen, nach der ersten Strophe wusste nämlich keiner, wie die zweite weiter geht!
Geburtstag wird in Kambodscha übrigens nicht gefeiert. Es gibt nur zwei Ausnahmen. Wenn die Königsfamilie Birthday hat und gemeint sind alle Mitglieder wie alter König, neuer König, alte Königin, dann hat das ganze Land frei und feiert Kingsbirtday. Das sind im Jahr sieben Feiertage. Naja, und die Expats feiern. So auch ich. Mit vielen Glückwünschen aus Deutschland im Herzen habe ich meinen Geburtstag diesmal wirklich ganz gründlich begossen! Tausend Dank!!!!
2 Kommentare:
ey bastiiii...
herzlichen glückwunsch!!!!!
alles liebe und glück und freude.
hoffentlich feierst dus dort.. .-)))
bin gerad in paris mit meine mom.
ist wunderbar hier.
deine blogs kriege ich immer mit, habs sogar extra in menüleiste..laach..also biste ständig unter beobachtung..
.-)
gela
mein lieber basti!!
auch einen herzlichsten glückwunsch von mir.
wunderbare idee sich in das neue jahr hinein treiben zu lassen!
das mit der ersten zeilen ist mir auch so bekannt.. nur bei einem bekomme ich grade die dritte so hin.
habe dann mal kurz gegoogelt weil mich das so passende theo lied auch interessiert hat und siehe da: es gibt nur wirklich eine.
du schreibst wunderbar und in gedanken bin ich bei dir! und du bei mir auch nicht nur in der menüleiste..
trockene und herzliche grüsse aus berlin!!
dein peter
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