Eigentlich war alles klar. Dina, die Chefin des großen Antiquitätenmarktes in Phnom Penh sagte zu, sie würde die Kosten für den Möbeltransport in mein Haus übernehmen, hatte ich doch mehr als 800 $ in ihrem Laden hinterlassen. Freitagnachmittag sollten die Möbel kommen. Kamen sie auch. Auf Lieferzeiten kann man sich in Phnom Penh verlassen. Im Unterschied zu Deutschland wird hier auch tatsächlich eine konkrete Zeit angegeben. Z.B. 14.00 h. Und nicht wie bei uns von 07.00 bis 14.00 h, was zur Folge hat, dass man sich wegen eines blöden Dienstleisters in Deutschland einen Urlaubstag nehmen oder mal wieder die Nachbarn nerven muss.
So klingelte mich Dina auch um 13.00 h an, um mir zu sagen, dass die Möbel jetzt gleich geliefert werden. Wie schön, sagte ich. Doch dann fragte sie noch – und dass alles in diesem kambodschanischen Englisch, das immer eine gewisse Verständigungskunst voraussetzt – wer den Möbelfahrer nun bezahlen wird. Ja du, sagte ich, hatten wir doch so besprochen. Richtig, sagte sie, das mache sie auch gern. Kostenlose Lieferung bis zum Haus. Wie besprochen!
Fein, sagte ich. Dann ist doch alles klar. Nein, sagte sie, die Möbel müssten doch schließlich noch ins Haus. Stimmt, sagte ich, aber das sei doch das gleiche. Nein, sagte sie, das sind ja zwei Etagen und das müsse ich bezahlen. Ach so, sagte ich. Wie viel soll das denn sein? 30,-$ sagte sie, wie beim letzten Mal. Stöhn, sagte ich, beim letzten Mal haben wir doch zwei riesen Schränke transportiert und diesmal sei das nur ein kleiner. 25 $ sagte sie, nachdem sie sich fix mit dem Möbelpacker verständigt hatte. 20 $ sagte ich, denn eigentlich sah ich das alles grundsätzlich gar nicht ein. Gut sagte, sie, dann gibt sie dem Packer auch noch fünf. Schön, sagte ich, so machen wir das. Ja schön, sagte sie. Sok sobai! Ja, Wohlbefinden, sagte ich zurück. Sok sobai. Bis gleich, sagte sie. Ja, bis gleich, sagte ich.
3 Kommentare:
Lieber Bastian,
immer wieder schön von dir zu lesen. mit deiner charmanten art, schaffst du es offensichtlich, dich ganz gut durchzuwurschteln. ich beneide dich ein bisschen!
War gerade ne Woche in bella Italia, sehr schön und keine Gefahr, Gesichter zu verlieren. Freu mich auf die nächsten Geschichten.
lieber Grüße von der Ex (Kollegin)
Claudia
Hello!!!
Und beim nächsten Transport drückst du sie auf 10$, da geht noch mehr!!! Aber es hört sich alles super spannend an, was du schreibst. ich bi n ein großer Fan deines Blogs und nachdem ich mich getraut habe, unsere Freundin zu fragen: wie poste ich denn überhaupt so einen Kommentar, habe ich es auch gewagt.
Hat es denn irgendwelche Auswirkungen des schlimmen Zyklons, der über Birma gefegt ist, auch bei euch gegeben. Ist zwar doch eine Ecke, aber wenn man an die Reichweite des Tsunami denkt....
Hoffe sehr, es geht dir gut und freue mich auf weitere Berichte.
Gruß und Kuss
Sch.
Lieber Bastian, "da hast du mal wieder Entwicklungshilfe geleistet", damit trösteten Armin und ich uns immer, wenn wir in Marokko, vom ewigen Handeln entnervt, mal wieder viel zu viel gezahlt haben...
Da kann der Möbelpacker doch seine Großfamilie zwei Tage lang satt machen :-))
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