Freitag, 24. April 2009

Laos: Im Thousand-room pavilion








„Nein, nein, auf gar keinen Fall. Das Hotel dort können wir uns nicht leisten!“ T. spricht deutsch, also mit mir, denn sonst sitzen nur Asiaten im Kleinbus, der gerade in den Innenhof des Grand Hotel Prakse in Laos eingefahren ist. Der riesige Hotelklotz wurde erst in den letzten Jahren am Ufer des Mekong hochgezogen.

„Ja, dann sag doch mal dem Thailänder auf dem Rücksitz Bescheid, dass er dem Fahrer sagt, dass wir zum Hafen wollen!“, entgegne ich.
T. dreht sich um, und sagt auf kambodschanisch dem thailändischen Familienvater, eingeklemmt zwischen seiner Frau und Tochter, dass er noch einmal mit dem Fahrer redet. Der Fahrer ist zwar Vietnamese, kann aber laotisch sprechen. Und Laotisch wiederrum verstehen die Thailänder, die auch kambodschanisch verstehen, zur Hälfte wenigstens, wie T. bemerkt. T. ist einer meiner besten Freunde in Kambodscha, selbst kambodschanisch aber dank eines Germanistikstudiums in Deutschland in der Lage, fließend Deutsch zu reden. Nur das hilft uns gerade auch nicht weiter. Nun gut, der Thailänder redet mit dem Vietnamesen, und dieser gibt mürrisch Gas, auch wenn wir eigentlich alle in verschiedene Richtungen wollen.

In Städten, die schöner sind als Pakse, mag das ja alles noch angehen, da schaut man halt zum Fenster raus und sieht Menschen, Fassaden und denkt sich seinen Teil, doch Pakse, dass bemerkt sogar mein Reiseführer, sonst bemüht, alles schönzuschreiben, Pakse ist einfach nur heiß. Wir gurken durch die Stadt, die immerhin einen wesentlich sauberen Eindruck als Kambodscha macht, die Thailänder wollen nach Bangkok, die Kambodschaner in ein preiswertes Hotel und ich zum Hafen in das 20 km entfernte Champasack. Eigentlich sind wir zusammen unterwegs.

Der Kleinbus hält vor einem dreckigen Guesthouse. T. sieht mich skeptisch an und ich sage nur: „Hafen! Vielleicht fährt noch ein Boot, es ist doch erst zwei“
Langsam verstehen auch die Thailänder auf dem Rücksitz, obwohl sie eigentlich nichts verstehen, dass wir uns auch nicht verstehen. Aber Asien wäre nicht Asien, wenn es im größten Getümmel, im Dickicht der Missverständnisse wundersame Lösungen gäbe.

Der Kleinbus quält sich eine pompöse Auffahrt hoch und wir halten vor dem Champasack-Palace-Hotel! Kofferträger eilen uns entgegen und T. steigt aus, und schreitet der Lobby entgegen. Wir im Wagen schauen uns nur ungläubig an. Ich meine in den Augen meiner kambodschanischen Freunde lesen zu können, „Bitte hole sofort T. zurück!“ und eile ihm hinterher.
„T., wusstest du, dass dieses Hotel der einzig lohnenswerte Grund ist, nach Pakse zu kommen? Neben der grandiosen Umgebung der Stadt natürlich?“ „Nein, wieso denn?“ fragt T., kurz vor dem Erreichen der Rezeption, an der er sich eigentlich nach den Abfahrtzeiten der Boote nach Champasack erkundigen wollte. „Ja, dieses Hotel wurde als Palast vom letzten laotischen König gebaut, bevor in den 70er Jahren die Kommunisten die Macht übernommen haben. Es hat 1900 Türen und Fenster. Und ein Zimmer kostest 35 US $! Wollen wir hier wohnen?????????“ „Ja, dachte ich mir auch! Aber wir schlafen zusammen. Wir sind ja 5. Nehmen wir zwei große Zimmer?“ „Oh ja, ich bin dabei!!!!!!!!!!!“


Hinfahren: Südlaos, Mekong-Wasserfälle (Asien Niagara), Wat Puh (Unesco-Weltkulturerbe) und Boloven-Plateau mit Wasserfällen, Tee- und Kaffeeplantagen
http://www.champasak-palace-hotel.com/

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